29. September 2000

 
Faschistischer "Kultur" keine Bühne mehr bieten


Die rechte Szene ist geschickt, wenn es darum geht, junge Leute zu rekrutieren. Ein besonders beliebter Weg ist der über die Musik - Konzerte von Bands aus der rechten Szene sind für viele Jugendliche der erste Kontakt mit diesem Milieu - ein Kontakt, der dann oft im endgültigen Verbleib in der Szene endet. Solche Möglichkeiten sollen die Rechten in Oberhausne nicht mehr haben - die Soziokulturellen Zentren der Stadt wollen ein Manifest verfassen, mit dem sich die Unterzeichner verpflichten, solchen Gruppen nicht mehr die Möglichkeit zum Auftritt zu geben. Bei einem ersten Treffen am Donnerstag wurde vor allem das Konzert der "Böhsen Onkelz" in der Arena kritisiert - die Gruppe habe sich zwar öffentlichkeitswirksam von ihrer rechtsradikalen Vergangenheit losgesagt, doch würden die Konzerte weiter von einer eindeutig rechten Klientel besucht, die dann auch eindeutig rechte Songs anstimme, beurteilte Christoph Kaiser vom Druckluft die Band.

Derartiges soll in Oberhausen nun nicht mehr vorkommen - dafür wollen Fabrik K 14, Ruhrwerkstatt, Zukunftswerkstatt, Initiativkreis Altenberg sowie das Druckluft mit ihrem Manifest einstehen. Im Laufe der nächsten Wochen soll die Erklärung den örtlichen Kulturveranstaltern zugesandt werden - wer nicht unterzeichne, mache sich verdächtig, nur halbherzig gegen Rechts aufzustehen, so Kaiser weiter.

Gegen Rechts aufstehen sollen auch weitere Institutionen in Oberhausen - mit der "Aktion Noteingang" soll Mitbürgern ausländischer Herkunft signalisiert werden: Wir helfen euch. In Ostdeutschland wurde die Idee geboren: Plakate an Diskotheken, Geschäften, Tankstellen, Behörden sollen den Menschen im Fall eines rassistischen Übergriffs zeigen: Kommt herein, hier gibt es Hilfe !

"Augen auf, das ist ja schön und gut - wir greifen ein" - so der Tenor der Kulturveranstalter, die auch eine weitere Aktion gegen rechte Gewalt unterstützen: 10 000 Aufkleber mit der Aufschrift "Wir greifen ein" will das Antifaschistische Bündnis Oberhausen unter die Menschen bringen. Und den Gewalttätern aus dem rechten Spektrum signalisieren: Wir schauen nicht länger zu ! hick
 

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